"Auf ein Wort ..."

Buße tun???

 

Wir befinden uns gerade mitten in der sogenannten Fasten- oder österlichen Bußzeit. Diese Begriffe klingen heute manchmal schon etwas schräg in unseren Ohren oder nicht mehr ganz zeitgemäß. Buße tun, was ist das eigentlich? Geht es hier tatsächlich um den Verzicht auf leckere Speisen, Alkohol oder Schokolade, oder steckt mehr dahinter?

Papst Franziskus hat in seiner Predigt am Aschermittwoch die Christen aufgerufen, zu ihrem „wahren Ich zurückzukeh-ren und es so wie es ist, nackt und bloß, vor Gott zu stellen“. Die Fastenzeit lade uns ein, „von der Bühne der Verstellung herabzusteigen, um zu unserem Herzen zurückzukehren, zur Wahrheit dessen, was wir sind“. 

Diese Worte haben mich angesprochen. Wahrscheinlich geht es uns allen immer wieder so, dass wir einfach gerne eine gute Figur abgeben möchten. So wurden wir erzogen, und auch im Glaubensleben sind wir versucht, alles richtig machen zu wollen. 

Sich so vor Gott zu stellen, wie wir sind, bedeutet, uns auch die eigenen Fehler und Schwächen einzugestehen. Und vielleicht gerade über diese mit Gott in Verbindung zu treten, sie ihm anzuvertrauen, um Seine Hilfe zu bitten und auf Seine Kraft zu vertrauen. Vielleicht erkennen wir dann immer mehr unser wahres Ich, nämlich ein von Gott geliebtes Kind zu sein. 

Allen eine gute restliche Fastenzeit und ein gesegnetes Osterfest!

Marlies Rüschoff, Sekretärin der Föderation

 

Bild: Auf dem Jakobsweg – Foto Marlies Rüschoff

 

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Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Tod bis zum Leben,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Herrlichkeit,
im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
vom Ich bis zum Du
zu sehen vermögen.

Klaus Hemmerle