Der Monat November spricht viele Menschen im Gemüt an, denn nicht nur die kirchlichen Feste, sondern die gesamte Schöpfung ist in unseren Breiten auf Tod und Vergehen ausgerichtet. Kaum jemand kann sich dieser besonderen Stimmung entziehen. Dunkelheit, Fallen, Gebrechen, Altern und Sterben berühren unsere Existenz – nicht nur im November. Dem weichen wir gerne aus. Wer beschäftigt sich schon gerne mit „Tod“?

Mich persönlich berührt sehr, dass wir an der zentralsten Stelle der Eucharistiefeier – als Antwort auf die Wandlungsworte des Priesters - bekennen:

„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir
und deine Auferstehung preisen wir,
bis du kommst in Herrlichkeit.“

Das Geheimnis unseres Glaubens – so scheint mir – hat damit zu tun, dem Tod zu begegnen, mit dem Tod umzugehen, ihn nicht zu verdrängen, ihn anzunehmen in all seinen Erscheinungsformen. Der enge Zusammenhang von Tod und Auferstehung bei unserem Herrn gilt auch für uns: Je mehr wir unseren „Tod“ akzeptieren, umso klarer preisen wir die Auferstehung des Herrn – durch unsere Existenz mehr, als wir das mit unseren Lippen tun könnten.

Sr. Angela Maria Antoni, Straubing

 

Sein Licht und sein strahlender Glanz der Wahrheit
werden euch im Augenblick des Todes umgeben…


Heilige Angela im Letzten Vermächtnis

 

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