"Auf ein Wort ..."

Metamorphose

 

Bei der Restaurierung eines gotischen Kruzifixes aus dem ehemaligen Schottenkloster in Regensburg fand man im Hinterkopf des Gekreuzigten ein Reliquiar in Schmetterlingsform.

Der Schmetterling als raum- und zeitumgreifendes Symbol für Transformation, Unsterblichkeit, Liebe, Erleuchtung, Befreiung, Neuanfang, Heilung ist in Asien, Afrika, Europa, Amerika bekannt aus Religion, Philosophie, Mythologie und Kunst.

In der christlichen Tradition ist er ein Symbol ist für die Verbindung von Sterben, Tod, Auferstehung, Leben. Der Schmetterling ist ein Sinnbild, ein Spiegelbild für das Leben eines Menschen.

Das Insekt entwickelt sich über die Stufen Ei, Raupe, Kokon, Puppe zum Falter und zeigt die Selbstfindung in unserer Lebensreise, das Potential zur ständigen Veränderung und Entfaltung.

Im Christentum verweist der Schmetterling auf Auferstehung, den Übergang in eine andere Welt, auf Freiheit, Leichtigkeit, Freude, Erfüllung.

Gemeint ist aber auch die Metamorphose von Dunkelheit in Licht, Erlösung, das Sich-lösen-Können von der Fixierung an starre Muster, Prägungen, Einengungen.

Konkret erleben wir dies in Alltagssituationen, wenn wir deren Botschaft hören wollen.

Können unsere Gefühle in einer Alchemie des Herzens Wegweiser werden für den Weg in eine bessere Welt, nach Hause?

Christus bietet Leben in Fülle, wenn wir uns verwandeln lassen, entfalten in sein Bewusstsein.

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6)

Rita Juliane Kunze

Bild: Schmetterlingsreliquiar, Kunstsammlung des Bistums Regensburg, Wikipedia - bearbeitet

 

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Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden.
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.

aus: Hermann Hesse, „Stufen“