Auf ein Wort ...

Wagen wir mehr Himmel

Hören auf den Heiligen Geist

Das Bild vornauf ist gemalt von Sr. Paula (Tisa v. d. Schulenburg), die bis zu   ihrem Tod 2001 in unserem Kloster in Dorsten lebte.

Drei jugendlich wirkende Gestalten – ihre Aufmerksamkeit konzentriert sich ganz auf eine Taube: Sie schauen auf zu ihr, strecken sich bewegt nach ihr aus. Versuchen sie, die Taube festzuhalten? Oder lassen sie sie gerade los, unterstützen ihren Abflug, damit sie neuen Lebensraum erkunden kann?

Die Taube steht in der jüdisch-christlichen Tradition vor allem für den heiligen lebenschaffenden Geist Gottes.

- Er schwebte wie ein Vogel über den Wassern des Anfangs und bändigte das Chaos.

- Bei Noah kehrte die dritte Taube mit einem grünen Olivenzweig zurück. Sie kündete: Es ist Land in Sicht – Leben kann neu entstehen. Gott lässt seine Welt nie wieder zugrunde gehen.

Die Taube wird so zum Friedenssymbol, zum Ausdruck auch für weltumspannenden Schalom, wie für alles durch-dringende Lebenskraft und für Inspiration durch Gottes guten Geist.

Sr. Paula erinnerte sich - vor mehr als 40 Jahren - an die Anregung zu dieser Arbeit:

Es war die neu erwachte Hoffnung auf eine Jugend, die sich – aus christlicher Verantwortung – für eine Neugestaltung von Kirche und Gesellschaft einsetzte, begleitet durch das von Taizé ausgehende „Konzil der Jugend“:

 * „Kampf und Kontemplation“: tatkräftiger Einsatz für unsere Welt aus dem Zuspruch des Evangeliums

 * „Aufbruch ins Ungeahnte“

Kann das nicht auch heute noch richtungsweisend sein für uns, die wir erleben, dass der Aufbruch durch das 2. Vatikanum noch längst nicht realisiert ist? Dass Friede brüchiger ist, als wir uns das lange vorstellen konnten?

Das Bild möchte Anregung sein, uns je neu auszustrecken nach dem, was – ungeahnt – vor uns liegt.

Denn in uns allen lebt – auch im Älterwerden - etwas von dieser „Taube“, von dieser kostbaren Fähigkeit, uns aufzuschwingen – und über uns hinauszu-gehen. Lassen wir uns nicht einsperren in unsere oft so himmellose Zeit! Wagen wir mehr „Himmel“, um unsere Welt zu gestalten – und unsere Gemeinschaften mittendrin.

Sr. Benedicta KImmeyer osu, Dorsten

 

Bild: Sr. Paula, Tisa von der Schulenburg, geb. 1903 Sie lebte 1950 bis 2001 im Ursulinenkloster Dorsten

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Gott will nichts anderes
als einzig euer Wohl und eure Freude.

Angela Merici, Regel Kap. 10