"Auf ein Wort ..."

Am Weinstock

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Wir und Ihr

„Wir“ steht für die Personen, die zur Familie, zur Gruppe, zur Gemeinschaft gehören.

Gerade in unserer so schwierigen Zeit, in der Angst, Misstrauen, Spaltungen, Verwirrung herrschen, ist mir dieses verbindende Wort wichtig. Als gemeinschaftsstiftend gelten z. B. Mythen, denn sie zeigen modellhaft Denk- und Verhaltensmuster. Eine alte, uns vertraute Legende erzählt, wie wir ein Miteinander leben könnten: „Ursula und die 11000 Jungfrauen“. Ursula lebt in Gemeinschaft mit sehr vielen Jungfrauen.

Der Begriff Jungfräulichkeit wird gebraucht, wie er erklärt wird in den Ursulinennachrichten 1/2021. „Gemeinsam“ soll der evangelische Rat umschrieben werden. Freundschaftlich gesinnte Personen leben eine innere Haltung, die sich in verschiedenen Formen zeigen kann. In den mannigfaltigen Aspekten des Lebens können wir sie üben.

Ziel ist es, als Individuum in der Gemeinschaft mit anderen der eigenen Bestimmung zu folgen, nämlich Christus, und dem Ganzen zu dienen, d.h. Gott, in der Absicht, dem Dunkel zu trotzen und das Licht zu verwirklichen.

Dieses Gottes- und Menschenbild findet sich auch in den Worten Christi, zum Beispiel: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ (Joh 15,5), und: „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins   seien wie Wir“ (Joh 17,11).

Der Hirnforscher Gerald Hüther bringt in seinem Buch “Etwas mehr Hirn, bitte“, erhellende, ermutigende Forderungen für ein neues Miteinander. Diese fußen auf einer „unbändigen Lust am eigenen Denken und tief empfundener Freude, sich mit anderen auf den Weg zu machen“ (S. 185).

Lasst uns eine gemeinsame Reise machen.

Rita Juliane Kunze / Aggregierte der Ursulinen Straubing

Quelle: Gerald Hüther, Etwas mehr Hirn, bitte. Göttingen, 2018

 

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Johannes 15,5

 

Bild: Jill Wellington auf Pixabay (bearbeitet)

 

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