Auf ein Wort ...

Begegnung

 

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – dieses Zitat von Martin Buber fällt mir ein, wenn ich an die Evangelien der Osterzeit denke. Da hören wir von vielen Begegnungen des Auferstandenen mit seinen Jüngern. Zunächst erkennen sie Jesus oft nicht, wie etwa Maria Magdalena, die Emmaus-Jünger oder auch die Jünger am See von Tiberias brauchen ein wenig, bis der Lieblingsjünger bekennt: „Es ist der Herr.“ Wie geht es uns? Erkennen wir immer den Herrn, der uns im Alltag begegnen möchte? Oder rechne ich gar nicht (mehr) damit, dass mir der Auferstandene begegnet?

Der Apostel Thomas wird als „ungläubig“ bezeichnet, weil er es genau wissen möchte. Er kann das Unglaubliche nicht glauben, bis es zu der ganz persönlichen Begegnung mit ihm und dem Auferstandenen kommt. Jesus lässt sich sogar auf die Bedingungen ein, die Thomas als Legitimierung der Auferstehung gefordert hat: „Wenn ich nicht die Male der Nägel sehe…“

Für diese Osterzeit wünsche ich uns viele gute Begegnungen mit Menschen, die das Leben fördern und froh machen, und ich wünsche uns Begegnungen mit dem auferstandenen Jesus, der immer wieder – oft unerkannt – mit uns geht und uns zur Freundschaft einlädt. „Ich habe euch Freunde genannt“ – das ist seine Einladung zur Begegnung. Nehmen wir diese Einladung an!

Sr. Johanna Ankenbauer osu, Würzburg

Bild: Manuela Steffan – Pfarrbriefservice.de

 

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Bei dieser Gelegenheit sollen sie sich auch
als liebe Schwestern (Freundinnen) erfahren und
indem sie geistliche Gespräche miteinander führen,
sich erfreuen und einander trösten.“

(Angela Merici, 8. Vermächtnis)