Drei Frauen, Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome, machen sich am frühen Morgen zum Grab auf. Sie wollen den toten Jesus mit wohlriechenden Ölen salben. Als sie am Grab an-kommen, ist alles anders als erwartet: Da liegt kein Toter, sondern da sitzt ein junger Mann, ein Engel, und spricht sie an: „Ihr sucht Jesus, der ist nicht hier. Er ist auferstanden. Geht und verkündet das seinen Jüngern.“

Sollen wir uns auf diese Botschaft einlassen, ihr trauen? Die Frauen jedenfalls sind entsetzt und erschreckt. Sie ergreifen die Flucht. Im Markusevangelium steht: „Sie sagten niemand etwas davon, denn sie fürchteten sich.“

Das abrupte Ende dieser Erzählung will uns herausfordern. Nein, das ist nicht das Ende! Vielleicht hat das Ungeheuerliche, das sie erlebt haben, den Frauen momentan die Stimme verschlagen. Danach aber gibt es kein Halten mehr. Sie sind die ersten Botinnen der Aufer-     stehung geworden.

Den Glauben wach halten, leben und verkünden!

Den Glauben ins Herz fallen lassen, ihn erwägen und zur Sprache bringen, ihm Ausdruck verleihen!

Den Glauben wachsen lassen, abwarten und eine Stimme geben!

Zum Glauben ermutigen, ihn praktizieren, entfalten und für ihn ein-treten!

All das ist auch heute eine Aufgabe von Frauen und sie tun es auf viel-fältige Weise, allein oder in Gemeinschaft, mit Worten und Taten.

Auferstandener Jesus!

Schenke uns Frauen immer wieder neu den Mut und die Kraft aufzu-brechen, um den Glauben zu verkünden.

 

Sr. Judith Reis, OSU, Straubing

 

 

„Empfangt mit lebendigem Glauben von ihm,
was ihr in seiner Liebe zu tun habt“

Einleitung der Legati

 

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