"Auf ein Wort ..."

Emmaus

Mit Jesus auf dem Weg

Zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus - in ihrem Leid, ihrer Trauer, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit „vertieft“ - blind für die Gegenwart - blind für das Leben. Sie merken gar nicht, wie ein Dritter hinzukommt - und schon gar nicht, dass es Jesus ist, den sie tot glauben, den sie wirklich „begraben“ haben - in ihrer scheinbar vergeblichen Hoffnung und Sehnsucht. ER geht mit - auf dem Weg nach Emmaus - auf meinen Wegen.

Jesus fragt die Jünger, über was sie denn da reden... ER lässt die Not aussprechen, denn das ist ein erster Schritt zur Heilung. Jesus erklärt ihnen, was geschehen ist, ER deutet ihnen die Schrift... „Begreift ihr denn nicht...?“ Jesus geht auf die Fragen der Jünger ein - ER gibt ihnen Antwort - ER gibt mir Sein Wort.

So erreichen sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren... Jesus tat, als ob ER weitergehen wolle, ER drängt sich nicht auf, ER lässt sich bitten: „Bleib doch bei uns...“ Jesus lässt sich von den Jüngern „einladen“ - ER der Gast, tauscht die Rollen, ER wird zum Gastgeber, ER bricht das Brot.

„Und als ER mit ihnen bei Tisch war, nahm ER das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen.“ Jesus lässt es nicht beim Wort, das ER den Jüngern - mir - schenkt, ER geht noch weiter - wenn die Jünger - wenn ich - immer noch blind sind, nicht begreifen, dann wird ER „hand-greiflich“ - da greift Jesus zum Brot und schenkt sich...

„Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten IHN...“ Ja, wenn da noch nicht die Augen aufgehen...!

„Noch in derselben Stunde brachen sie auf...“ Die Jünger, die die Nähe und Liebe des Herrn spürbar erfahren haben, die sich von IHM ihre Blindheit nehmen ließen, sind ganz „verwandelt“ - sie brechen noch in derselben Stunde auf und kehren „in ihr Leben“, sie sind fähig, sich „senden“ zu lassen, an den Ort zu gehen und dort zu wirken, wo ER sie haben will, dort „Frohe Botschaft“, die sie selbst erfahren durften, weiterzugeben, zu künden: Jesus lebt - ER ist wahrhaft auferstanden und immer bei uns: Wo erfahre ich ihn auf dem Weg? Wo erfahre ich ihn in seinem Wort? Wo erfahre ich ihn im Brechen des Brotes?

Sr. Johanna Ankenbauer OSU

 

Bild: Gebhard Fugel, Jesus und der Gang nach Emmaus
          
(cc0-Lizenz - gemeinfrei / Quelle: Wikimedia Commons – pfarrbriefservice)

 

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