Das Bild entstand auf einer Überführung an den Hamburger Landungsbrücken, einem Verkehrsknotenpunkt der nördlichen Innenstadt. Dort haben Schiffe und Fähren über die Elbe und in das Hafengelände hinein ihren Ausgangspunkt und dort ist der Eingang zum alten Elbtunnel. Steht man auf der Brücke, brausen die Autos unter einem hindurch. Gerade an dieser hektischen Stelle ist es beliebt, etwas aufzuhängen, was mit Beständigkeit zu tun hat und nicht mit etwas Vorübergehendem. Es sind die kleinen Schlösser, die an vielen Orten auf der Welt an Brückengeländern auftauchen. Sie tragen den Namen von zwei Verliebten. Man kann sie nicht mehr aufschließen, denn der Schlüssel wurde ins Wasser geworfen. Mancherorts musste man sie schon gewaltsam entfernen, um die Statik der Konstruktion nicht zu gefährden. Nur wenn das Haltegerüst absolut stabil ist, lässt man sie hängen. Das wollen sie ausdrücken: Unsere Liebe ist stabil. Sie soll bleiben und nicht vorbeifliegen wie ein kurzer Moment.

Bei aller Hektik brauchen wir Menschen Halt. Im Laufe des Lebens stehen wir manchmal vor der Entscheidung: Bleiben? Weiterziehen? Beides! Wer Wurzeln mit sich trägt, kann auch die Anker lichten und zu neuen Ufern aufbrechen. Diese Wurzeln sind vor allem verlässliche Beziehungen. Die grundlegende ist die Rückbindung, die „religio“, an Gott, den Urgrund allen Seins.

 

Dr. Ursula Bleyenberg

 

„Seid untereinander
durch das Band der Liebe verbunden,
indem ihr einander schätzt, euch beisteht
und einander ertragt in Jesus Christus.
Denn wenn ihr euch darum bemüht, wird Gott der Herr
zweifellos in eurer Mitte sein.“

Angela Merici, Letztes Gedenkwort

 

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