"Auf ein Wort ..."

Etwas Neues beginnt

Das neue Jahr leuchtet auf. Was es bringen wird, ist ungewiss. Wir werden wieder daran erinnert, dass wir nicht alles in der Hand haben, dass wir zwar Pläne schmieden, aber keine Garantie auf Erfüllung haben. Dahinein mahnt uns Gott: „Denkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige. Denn siehe, ich will ein Neues schaffen. Erkennt ihr‘s denn nicht?“ (Jes 43,17-18)

Die Ungewissheit wird relativiert, wenn wir gläubig vor Augen haben, wer immer am Anfang steht - in jedem Jahr, an jedem Tag: Unser Gott, der es gut mit uns meint.

Es ist eine persönliche Entscheidung, inwiefern jede/r die Helligkeit des Neuanfangs - wie beim Sonnenaufgang - in den Blick zu nehmen bereit ist. Denn nur positive Kraft vermag uns den nötigen Schwung geben, den Alltag und unser ganzes Leben zu bewältigen - auch wenn uns die täglichen Nachrichten glauben machen wollen, dass überall Schlechtigkeit dominiert. Kein Mensch bleibt vom Leid verschont, doch ist da noch etwas anderes: Ein Halt, der uns nie loslässt. Ein Licht, das selbst im größten Dunkel noch leuchtet. Dies wurde gerade erst an Weihnachten bekräftigt.

Weil Gott täglich seine Sonne aufgehen lässt über Gute und Böse (Mt 5,45), ist es gut zu wissen, dass die Sonne da ist, auch wenn sie von Wolken verdeckt wird; dass sie mit ihrem Licht und ihrer Energie Leben schenkt, ohne die wir gar nicht leben könnten. Ich bemühe mich, diese Hoffnung nicht aufzugeben. Solange die Sonne jeden Morgen aufgeht, vertraue ich mich ihrem Licht an. Und da sind wir bei Angela Merici mal wieder in bester Gesellschaft, wenn wir ihre Ermunterung hören:

„Habt Hoffnung und festen Glauben an Gott: Er wird euch helfen“. Packen wir‘s an, das neue Jahr, mit Schwung und Energie!

Margot Maier, Aggregierte der Ursulinen von Straubing

 

 

Bild: Sonnenaufgang am Chiemsee – Foto Margot Maier

 

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Die güldne Sonne
voll Freud und Wonne
bringt unsern Grenzen
mit ihrem Glänzen
ein herzerquickendes, liebliches Licht.
Mein Haupt und Glieder,
die lagen danieder;
aber nun steh ich,
bin munter und fröhlich,
schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

Paul Gerhard, 1666