Ich dachte: "Jetzt ist Weihnachten vorbei - schade!"

Aber die Weisen sind immer noch unterwegs. Und der Stern? Er hat sie an den Ort ihrer Sehnsucht geführt. Sie brauchen ihn nicht mehr. Oder doch?

Jetzt sind sie auf dem Weg zurück in ihr Land. "Auf einem anderen Weg", sagt der Evangelist Matthäus.

Sie sind andere geworden. Das Kind hat sie verändert. Sie haben von ihm gelernt, dass die Liebe Gottes so groß ist, dass sie Mensch werden und alles Macht ablegen muss.

Herodes hatten sie vertraut im Glauben, dass, wer mächtig ist, auch gut sein muss. Jetzt wissen sie, dass Macht Angst gebiert und Angst Gewalt. Welche Ent-Täuschung! So ist das Gesetz unserer Welt.

Das Fresko an der Außenwand einer ehemaligen Kirche ist verwittert, die Gestalten sind nur noch Umrisse: Die Drei sind in ihte Alltäglichkeit zurückgekehrt. Vielleicht brennen ab und zu ihre Herzen in der Erinnerung.

Und der Stern ist noch da! Weihnachten ist nicht vorbei. Gottes Liebe wird immer wieder geboren, dort und hier, gestern, heute und morgen. Mitten in Armut und Gewalt, mitten in unserer Angst vor der Zukunft. Der Stern unserer Sehnsucht zeigt uns den Weg. Trauen wir ihm...

 

Sr. Brigitte Werr osu, Leinefelde

 

Haltet stets die Liebe wach in eurem Herzen.

Regel. Kapitel 9, S, 23

 

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