BRESCIA

 

Bei Giovan Antonio Romano

Im Corsetto S. Agata [Bild] hat Antonio Romano sein Haus, in das er Angela einlädt. Genaueres findet sich auch diesmal nicht. Er lebt noch nicht lange in Brescia und ist alleinstehend. In Angela sieht er so etwas wie seine geistliche Mutter. Seinem Bericht im Prozess Nazari verdanken die meisten der Kenntnisse über Angelas Alltagsleben .

Romano berichtet auch, dass sich Angelas Ruf in Brescia verbreitete, so dass sehr viele Menschen aus der Stadt Brescia zu ihr kamen: „die einen, um durch ihre äußerst hingebungsvollen Gebete vom Herrn eine Gnade zu erflehen, die anderen, um einen Streit zu schlichten…“

Angela war also für die Menschen in Brescia nicht nur eine vorbildliche Christin, sondern eine geistliche Begleiterin, ja eine Seelsorgerin im echten Sinn dieses Wortes. Ihr Charisma war die geistlich-menschliche Hilfe für Menschen jeden Standes. Die vielen Darstellungen, die Angela als Lehrerin zwischen kleinen Mädchen zeigen, sind eine Projektion der Ursulinen im Verlauf des Seligsprechungsprozesses, die ihrer Gründerin das zuschrieben, was ihnen selbstverständlich war, aber historisch falsch ist: Angela hat keine Kinder unterrichtet, sondern sie hat die Frauen der Compagnia dazu befähigt, solche Aufgaben zu übernehmen, indem sie ihnen Selbststand und ein fundiertes religiöses Rüstzeug vermittelt.

 

weiter

zurück

 

Corsetto S. Agata