Diese beiden kleinen Mädchen habe ich in Indien getroffen. Sie haben nur, was sie am Leib tragen. Ob sie eine Schule besuchen können, weiß ich nicht. Aber sie lachen, sie freuen sich, dass ich ein Foto von ihnen mache, dass ich sie ansehe und bei ihnen verweile.

Wie viele Kinder, die nichts mehr haben, sind in den letzten Monaten in Europa unterwegs auf der Suche nach Freude und Zukunft und vor allem nach einem neuen Zuhause. Uns nach 1945 Geborenen, die wir Krieg, Bomben, Hunger, Trümmer nicht erlebt haben, ist diese Situation schwer vorstellbar. Und doch werden wir tagtäglich in den Medien mit diesen traurigen Lebenssituationen konfrontiert.

Was würde Angela in dieser Zeit tun und sagen?

Ich bin sicher: Sie würde ihre Töchter ermutigen, diese Menschen, die erschöpft, verängstigt, durch fremdenfeindliche Zäune zu uns gekommen sind, in unsere Herzen , in unser tägliches Beten aufzunehmen, damit sie daraus Kraft schöpfen können für einen Neubeginn in unserer für sie fremden Kultur.

Wahrscheinlich würde Angela auch dazu aufrufen, die Liebe des für uns Mensch gewordenen Gottes weiter zu schenken.

 

Susanne Heinrigs, Angelakreis Hersel

 

 

"Habt Hoffnung und festen Glauben an Gott;
Er wird euch in allem helfen."

Angela Merici, Aus der Einleitung der Ricordi

 

zur Druckversion