Endlich Ferien!

Wie sehnsüchtig warten die meisten von uns auf diesen Tag, endlich frei zu sein von den Verpflichtungen der Berufsarbeit. Endlich tun können, was ich möchte, und den Tag genießen. Das ist ein Geschenk!

Wohl dem, der das auch kann. Denn manch einer, der sich danach gesehnt hat, weiß plötzlich gar nichts mehr mit sich anzufangen. Leere macht sich breit und drückt in die Depression: Was bin ich denn wert, wenn ich nicht arbeite? Dabei gehört die Muße doch in den Schöpfungsplan: Am siebten Tag ruhte Gott. Und wir sollen es ihm gleichtun. Natürlich gehört die Mühe des Alltags zum Leben, aber sie ist eben nur die eine Seite.

Es gibt aber auch Menschen, die gerne arbeiten würden, wenn sie jemand engagierte. Klar, ehrenamtlich ist vieles möglich. Aber (fast) jeder Mensch braucht einen Broterwerb, auch um der Selbstachtung willen. Da kann das Wort „Freizeit“ zur Ironie werden.

Zu viel Arbeit taugt genau so wenig wie nicht gebraucht zu werden. Wie das Herz nach jedem Schlag eine Phase braucht, in der es neues Blut anzieht, so braucht mein ganzes Leben Anspannung und Entspannung in rechter Balance. Genießen wir also die Ferientage, dann können wir auch wieder mit Freude in unseren Alltag zurückkehren.

Sr. Brigitte Werr osu, Leinefelde

 

Ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben

Johannes 10,10b

 

Bild:
Girl_Posing_at_Glacier_Point_Yosemite_2013, (Wiki Commons)

 

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