Diese „Maria“ aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts steht in unserer Kapelle neben dem Altar, der für uns täglich zum Tisch des Brotes wird.

Täglich begegnet sie mir mit der Frage: „Was ist das Königliche an mir, Maria?“

Maria ist für mich „Königin“, in dem sie ihr Leben auf Gott setzte – in ungebrochenem Vertrauen bis zum entsetzlichen Tod ihres Sohnes und darüber hinaus. Dieser Liebe nachzufolgen, war unserer heiligen Angela ein tiefes Anliegen und bleibt wohl „brennende“ Heraus-forderung – im doppelten Sinn des Wortes.

An „meiner Königin“ sehe ich mich stets daran erinnert, dass wir in der Taufe, mit dem Chrisam gesalbt, die Würde der Königin verliehen bekommen, nicht um zu herrschen, sondern um in Freiheit und Dank-barkeit jenen göttlichen Funken zur Entfaltung zu bringen, durch den Gott jedem von uns SEINE bedingungslose Liebe schenkt.

Dass diese Erinnerung oft sehr schmerzhaft ist, da in der Brüchigkeit des Lebens diese Königinnenwürde oft gut versteckt bleibt, gehört zu meinem Leben, doch vielmehr – und dafür bin ich sehr dankbar – das ungebrochene Vertrauen, dass Gott immer neu sein Wort in mir und in vielen Menschen Fleisch werden lässt.

Sr. Maria Riedl osu, Graz

 

Jesus Christus sei euer einziger Reichtum,
denn er ist die Liebe“

Angela Merici, 5. Gedenkwort

 

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