BRESCIA

 

 

Der Domplatz

Hier war damals noch Zentrum des kirchlichen und politischen Lebens von Brescia. Er beeindruckt vor allem durch das Ensemble aus den beiden Dome als Symbol kirchlicher Macht neben dem Stadthaus „Broletto“ mit dem Torre dèl Pégol aus dem 11. Jh. als Zeichen der weltlichen Macht.

Der alte Dom, Duomo vecchio, auch als Rotonda bezeichnet, ist der bedeutendste romanische Rundbau in Italien. Er wurde gegen Ende des 11. Jh. auf den Resten einer durch einen Brand zerstörten Marienkirche errichtet, von der die beiden Mosaiken im Boden des Presbyteriums und die mittelalterliche Krypta zeugen. Am alten Portal sieht man, dass das ursprüngliche Straßenniveau viel tiefer lag. Der heutige Zugang wurde erst 1571 geschaffen.

Das langobardische (oder wenigstens aus der Zeit der Karolinger) Fundament des Ortes wird von einigen Ausgrabungen gezeigt, die am Ende des XIX. Jahrhunderts die Gründung einer vorherigen Kirche mit längsgerichtetem Grundriss zutage gefördert haben. Von dieser Kirche zeugt die Krypta des heiligen Filastrius mit schönen klassischen Säulen aus dem 6. bis 9. Jahrhundert, auf der der Chorraum steht. Der Rundbau wurde im XI. Jh. erkennbar in zwei Abschnitten erbaut: zunächst der Wandelgang und der untere Teil Tiburios und etwas später der Teil des Tiburiums mit schlanken Pilaster, die mit dem Fries aus Terrakotta mit hängenden kleinen Bogen vom Unterdach verbunden sind. Bei der mehreren Renovierungen im 14.-16. JH. wurde unter anderem der Chorraum vergrößert und die Kapellen der Heiligen Kreuze und die Kapelle des Heiligsten Sakramentes zugefügt. Ein Teil der Fresken aus dieser Zeit sind im Querschiff des Presbyteriums erhalten geblieben. Anlässlich der Renovierung am Ende des XIX. Jahrhunderts wurde die mittelalterlichen Anlagen wiederentdeckt. Die Struktur hat damit weitgehend wieder ihr ursprüngliches Aussehen bekommen.

In der Mitte des Presbyteriums steht der imposante Altar aus rotem Veroneser Marmor. Das Altarbild „L'Assunta“ (Himmelfahrt Marias) ist ein Werk von Moretto (1526). Die Marmorbüste des Papstes Alessandro VIll. ist eine Arbeit von Orazio Marinali (1690). An den verschiedenen Altären finden sich weitere Gemälde von Moretto, Girolamo Romanino, Sante Cattaneo, Palma d.J., Francesco Maffei, Pietro Marone u.a. sowie das eindrucksvolle Grabmal des Berardo Maggi in rotem Marmor.

 

Neben der Rotonda als der so genannten Winter-Co-Kathedrale stand als Sommer-Kathedrale „San Pietro de Dom“. Sie wurde im 16. Jh. abgerissen. An ihrer Stelle entstand der „Neue Dom“ mit breiter Fassade aus weißem Botticino-Marmor, ebenfalls Mariä Himmelfahrt geweiht. Der Bau wurde 1604 begonnen und erst 1825 mit der Installation der Kuppel, der drittgrößten in Italien, vollendet. Im Innern beherrscht die große Kuppel den Raum. An den Seitenaltären finden sich Gemälde und Skulpturen verschiedener Künstler.

Man sollte nicht versäumen, an der linken Seite das Monument für Papst Paul VI. zu besuchen, gestaltet von dem Bildhauer Raffaele Scorzelli, der ihm nahestand. Sein Thema war „Die Öffnung des Heiligen Tores“: Paul VI. kniet vor der Schwelle des Heiligen Tores, das gerade geöffnet wurde. Der Papst ist allein, angelehnt an den Hirtenstab, der an seiner Spitze den gekrümmten, leidenden, gekreuzigten Christus zeigt. Am Sockel schildern vier auf der Spitze stehende Quadrate in symbolischer Darstellung Begebenheiten seines Lebens.

 

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Piazza Paolo VI

 

Piazza Paolo VI

 

Duomo Vecchio, Presbyterium

 

Kathedrale, Monument für Paolo VI